![]()  | 
   ||||||||
![]()  | 
   ![]()  | 
    ![]()  | 
   ||||||
![]()  | 
   ||||||||
![]()  | 
   ||||||||
Um 08.00 Uhr ist das Frühstück bereit. Selvam hat einen grossen Pot Kaffee 
    gekocht. Anschliessend wird uns von einem Iban das  Blasrohr-schiessen demonstriert, und 
    wir dürfen uns auch daran versuchen. Wir erfahren etwas über die verschiedenen 
    Gifte, die die Iban verwenden oder verwendet haben. Zur Jagd wird das Harz 
    des Ipok-Baumes verwendet. Dieses wird gekocht bis es die gewünschte Konsistenz 
    hat. Anschliessend werden die mit Kerben versehenen Pfeile in diese Masse 
    getaucht. Das getroffene Tier schüttelt dann zwar den Pfeil ab, dieser bricht 
    aber an den Kerben, so dass die Pfeilspitze mit dem Gift im Körper verbleibt. 
     
 
    Bei der Jagd auf Menschen wurde das Baumharz noch mit Schlangengift angereichert, 
    um eine absolut tödliche Wirkung zu erreichen. Das Fleisch der erlegten Tiere 
    wird zum Verzehr in kleine Stücke geschnitten und zwei Stunden in Wasser eingelegt, 
    damit es seine Giftigkeit verliert. 
  
 
     
 
    Wir erhalten nun noch eine Vorführung der Hahnenkämpfe. Echte Kämpfe mit an 
    den Sporen befestigten Messern müssen die Iban anlässlich des Erntedankfestes 
    aus religiösen Gründen durchführen. Sonst sind Hahnenkämpfe in Malaysia verboten. 
    Bei Ibanhahnenkämpfen wird darum nicht gewettet, sondern der Besitzer des 
    siegreichen Hahnes erhält den Verlierer, wobei dieser dann wohl in den Kochtopf 
    wandert. Auf dem nun folgenden Marsch durch den Dschungel werden wir vom Blasrohrschützen 
    begleitet. 
  
 
    Er zeigt uns die Dschungelapotheke und weitere Nützlichkeiten der Natur. Dazu 
    gehört u.a. das Sandpapier, ein an der Sonne getrocknetes Blatt, das z.B. 
    zum Polieren des Blasrohres verwendet wird. Besonders interessant scheint 
    mir ein aus einer Liane gewonnenes Gewebe, das die Iban-Frauen nach der Geburt 
    für einen Monat straff um den Bauch binden, worauf sie wieder einen flachen 
    Bauch haben. 
Unser Weg zum Fluss führt uns am Iban-Friedhof vorbei. Nun geht es mit dem Boot 1 ½ Stunden flussaufwärts. Wir halten an einer Flussbiegung und Selvam beginnt unser Mittagessen zuzubereiten.
  
 
    Der Reis wird in Bambushalmen zubereitet. Eine sehr einfache und praktische 
    Art. Wenn das Wasser im Bambushalm kocht ist der Reis gar. Die Zubereitung 
    im Wok auf dem offenen Feuer von Gemüse, Bambussprossen und Fleisch aus der 
    Büchse ist in Windeseile erledigt und auch der Kaffee aus dem grossen Pot 
    des Morgenessens ist noch warm - alles in allem ein Erstklass-6-Gang-Menu 
    im Dschungel mit einem äusserst wohlschmeckenden Reis.  
 
    Selvam wird uns am Nachmittag noch zeigen, dass die Iban, trotz Kochtöpfen, 
    es ebenfalls bevorzugen ihren Reis auf diese Art zuzubereiten. Was wir nicht 
    essen wird von den Iban-Bootsleuten entweder verzehrt, diese kleinen Leute 
    essen Riesenportionen, oder dann eingepackt.
 
    Hier wird nichts verschwendet. Nach einer halbstündigen Bootsfahrt weiter 
    den Fluss hinauf kommen wir zu einem weiteren Langhaus. Dieses ist etwas neueren 
    Datums,. beherbergt einige Familien weniger, aber der Chief ist zu Hause und 
    zeigt uns wie sie leben. Im Tausch gegen eine Schweizer Zigarette erhalte 
    ich vom Chief eine Ibanzigarette. Diese besteht aus in einem Nipahpalmenblatt 
    eingerollten Tabak und schmeckt recht ordentlich. 
  
 
    Die Fahrt flussabwärts ist dann erheblich leichter. Unser Boot wird vom Wasser 
    über alle Untiefen hinweggetrieben. In unserem Langhaus angekommen werden 
    wir von einer Familie in den Wohntrakt eingeladen. Diese Familie hat zwar 
    keinen Fernseher, dafür haben die Söhne von ihren Wanderjahren jeder einen 
    Schrank mit nach Hause gebracht. Jeder junge Iban muss auf Wanderschaft gehen. 
    Früher bewiesen sie auf diesen Wanderschaften mit der Kopfjagd ihre Stärke, 
    heute durch das in der Stadt durch Arbeit verdiente Geld. Nicole fragt nach 
    der Art der Brautwerbung. Das ist eine Geschichte für sich, die aber nur drei 
    Tage dauert, anschliessend sind die Brautleute verheiratet. Der heutige Abend 
    verläuft viel ruhiger als der erste und wir schlüpfen zeitig in den Schlafsack 
    unter unserem Moskitonetz.