Sonntag, 11. Oktober 1998 - San Antonio de Ibarra - Machachi

Wir verlassen die Hacienda und fahren ins Dorf San Antonio de Ibarra. Hier sind die Holzschnitzer zu Hause. Der ganze Markplatz wird von Holzschnitzereigeschäften umrahmt. Nicole kommt an den geschnitzten Monden nicht vorbei. Dann, als wir in der hinteren Ecke die Schildkröte in Lebensgrösse sehen, ist uns alles egal, wir wollen sie. Also wird sie in Karton eingepackt und mit dünnen Seilen verschnürt und in den Bus geladen. Den Transport ins Flugzeug werden wir schon organisieren. Mit einiger Verspätung, wir haben unsere Wartezeit eingezogen, geht es nun zu den Hutmachern .

Die Filzhüte werden mit einem harten Wachs und Bügeleisen auf einem Leisten geformt. Diese Filzhüte bleiben dann etwa zwei Jahre steif. Danach kann man sie mit Harz wieder auffrischen.

Im nächsten Dorf sind die Musikanten zu Hause. Uns werden die diversen Blasinstrumente vorgeführt. Anschliessend hören wir ein Konzert bei dem die Strassenmusikanten in der Schweiz allesamt blass aussehen oder besser gesagt tönen.

Drei Häuser weiter besuchen wir noch einen Weber, der traditionelle ecuadorianischen Webarbeiten herstellt. Er demonstriert uns seine Arbeit sowohl mit dem normalen Webstuhl als auch mit dem typischen Gurt-Webstuhl.  

Da wir relativ spät sind fahren wir noch einmal nach Otavalo und essen dort im Restaurant Suisa zu Mittag. Was für eine Überraschung, an einem Tisch am Fenster sitzen die Teilnehmer der B-Gruppe. Sie erzählen uns von ihren Abenteuern im Dschungel und dass es nun auf den Cotopaxi geht. Hier im Restaurant Suisa bekomme ich nun auch meinen Coca-Tee. Er schmeckt ausgezeichnet und ich kann noch 10 Beutel als Souvenir erstehen. Anscheinend scheint die Bedienung neu zu sein. Wir müssen auf jeden Fall lange auf unser Essen warten. Veronica wird sauer. Sie gibt nach dem Essen sogar bekannt, dass die Getränke von ihr übernommen werden, damit das begleichen der Rechnung schneller geht.

Nach dem Essen fahren wir nach Machachi, dem Ort wo das Güitig-Mineralwasser entspringt. Dieses Wasser wurde einst zur Qualitätskontrolle nach Deutschland geschickt und kam mit dem Qualitätsstempel "Gültig" zurück. Dieses wurde nicht richtig gelesen und so heisst es heute Güitig. Als wir in Machachi ankommen ist es bereits dunkel und wir müssen unsere Unterkunft suchen. Die Estacion de Machachi entpuppt sich als wahres Schatzkästchen. Die Zimmer und auch das Essen - obwohl zum dritten Mal Forelle - sind traumhaft. Lilo entdeckt eine Handharmonika und die Frauen beginnen einen Chor zu bilden und singen Schweizerlieder. Am offenen Kaminfeuer machts noch mehr Spass, denn wie immer im Hochland wird es auch heute Abend empfindlich kühl draussen. Um 22.30 Uhr gehen wir zu Bett.

Bilder und Text © meinereisen.com letzte Aenderung: 21.06.2000