Montag, 19. Oktober 1998
Guayaquil - Salinas - Guayaquil
Nach
dem Frühstück besteigen wir den Bus und besuchen den Zentralpark.
Hier ist auf engem Raum ein grosser Teil der ursprünglichen Flora
und Fauna erhalten geblieben. Am eindrücklichsten sind die Iguanas
die sich der Zivilisation angepasst haben und im Park auf den Bäumen
leben, aber genauso gut in den Abwasserkanälen der Stadt und im
Guaya-Fluss überleben.Anschliessend besuchen wir den alten Stadtteil
mit seinen Kolonialhäusern. Diese sind noch ganz aus Holz gebaut
und den meisten würde eine Renovation gut tun.
Dann fahren wir stadtauswärts nach Salinas. An
einer Weggabelung werden wir von einer Polizeistreife angehalten. Der
Fahrer ruft José zu Hilfe. Es scheint um Schmiergeld zu gehen.
Kurt will sich das Ganze ansehen und geht mit. Zum Glück, der Polizist
beobachtet ihn die ganze Zeit und will dann auch nichts mehr von der
Passiergenehmigung wissen, die er vom Fahrer gefordert hat. Da es so
etwas aber nicht gibt, ist die Absicht Schmiergeld zu kassieren klar
ersichtlich. Nach einer weiteren Stunde kommen wir in Salinas an. Dieses
Miami von Ecuador ist wegen zu geschlossen. Mit Mühe finden wir
an der Strandpromenade ein geöffnetes Restaurant. Die Crevetten
an Knoblauchsauce schmecken ausgezeichnet und scheinen auch ganz frisch
zu sein. Die Zubereitung hat auf jeden Fall 45 Min. gedauert. Weil in
Salinas nichts los ist, da wir ausserhalb der Saison hier sind, sind
wir noch in ein anderes kleines Fischerdorf gefahren. Dort sind wir
im weniger verschmutzten Wasser baden gegangen. Wir ist vielleicht übertrieben,
Lothar und Astrid waren die Einzigen, die sich in die kühlen Fluten
des Pazifiks stürzten. Der Humboldstrom macht sich auch hier am
Aequator noch bemerkbar.
Gegen 16.00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.
José erklärt uns, dass eine frühere Rückfahrt
keinen Vorteil hat, da der Feierabendverkehr in Guayaquil so dicht ist,
dass es bis 19.00 Uhr dauert, egal ob wir um 16.30 oder 18.30 Uhr in
die Stadt einfahren, um das Hotel zu erreichen. Tatsächlich herrscht
um halb Sieben immer noch ein Chaos auf den Strassen von Guayaquil.
Zusätzlich zum Feierabendverkehr erschweren die in einen Markt
verwandelten Strassen das Vorwärtskommen.
Das
Nachtessen im Restaurant des Grand-Hotel ist dann um Klassen besser
als das gestrige im Coffee-shop und wir gehen alle zeitig zu Bett. Ich
habe das Gefühl, dass dieser Tag als Reservetag eingeschoben worden
ist, damit bei Zwischenfällen genug Zeit bleibt, um das Flugzeug
nach Baltra auf den Galapagos-Inseln zu erreichen. Dieser Tag hat ausser
5 Stunden Busfahrt nichts gebracht. Evtl. wäre eine ausgiebigere
Besichtigung von Guayaquil ergiebiger gewesen, obwohl uns José
auf die Gefahr durch Ueberfälle in dieser Stadt hingewiesen hat.
Aber so ist es halt gewesen und morgen gehts nach Galapagos.